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Hybrid-Unterricht und Multitasking


Die Lehrkräfte an den DPFA-Schulen beweisen nicht erst seit Corona allerhand Kreativität und Einfühlungsvermögen, nun aber erst recht. Seit der Schulöffnung für alle Klassenstufen am 15. März finden die Unterrichtsstunden nicht mehr ausschließlich online statt. Stattdessen sind sie zu hybriden Kursen geworden. Dies stellt die Lehrkräfte vor noch mehr Herausforderungen. Wie das gemeistert werden kann, zeigt ein Besuch im Unterricht der Sozialassistenten im 2. Ausbildungsjahr an der DPFA Dresden.

Balance zwischen online und offline

Katharina Schmidt ist seit 1. Januar 2018 Lehrerin an der Berufsfachschule für Sozialwesen der DPFA Dresden. Mit ihrer freundschaftlichen Art ist sie bei ihren Schüler:innen sehr beliebt. Wie sehr sie sich um jede:n einzelne:n Schüler:in kümmert, wird gleich zu Beginn der Unterrichtsstunde der Sozialassistenten deutlich. Zuerst wird die Anwesenheit kontrolliert. Bei vielen weiß sie schon, dass sie wegen eines Nachschreibetermins eher gehen müssen. Das Abgleichen erfolgt sowohl online als auch offline, denn Katharina Schmidt muss ständig die Herausforderung zwischen den Schüler:innen auf der Video-Konferenz-Plattform BigBlueButton und denen im Klassenraum schaffen.

„Als Klassenlehrerin habe ich neben der Vermittlung des Unterrichtsstoffs auch die Aufgabe des Klassenmanagements. Damit alle Schüler:innen dem Unterricht in Präsenz oder in häuslicher Lernzeit gut folgen können, hat die DPFA bereits im Dezember auch diejenigen mit Laptops ausgestattet, die nicht über ausreichend technische Geräte zuhause verfügen. So bleibt niemand auf der Strecke und alle erhalten die gleichen Voraussetzungen, um an Unterricht teilzunehmen“, erklärt Katharina Schmidt.

Bild mit dem Chat, in dem Schüler:innen ihre Antworten zu einem Arbeitsblatt abgeben und über Video die Lehrerin sehen.
Über den Chat haben die Schüler:innen die Möglichkeit, unter anderem ihre Antworten zum Arbeitsblatt abzugeben. Foto: DPFA Dresden

In dieser Stunde widmen sich die angehenden Sozialassistent:innen dem Lernfeld 5- Die Pflege von Menschen in Gesundheit und Krankheit unterstützen. , Katharina Schmidt vermittelt Wissen zum Thema Blutdruck. Später soll dieser in einem praktischen Teil von den Schüler:innen selbst gemessen werden. Vor der Praxis kommt die Theorie mit einem kurzen, witzigen Informationsfilm, anhand dessen die Schüler:innen erste Fragen zum Thema beantworten sollen.

Die Fragestellung erfolgt immer in beide Richtungen: in die Kamera und in den Klassenraum. Genauso wird es mit den Antworten gehandhabt. Die Schüler:innen vor Ort sehen die Antworten der Online-Schüler:innen über den Beamer, der den Chat gut sichtbar an die Wand wirft. Sollten für die Online-Schüler:innen die Fragen und Antworten ihrer Mitschüler:innen akustisch nicht zu verstehen sein, gibt Lehrerin Katharina Schmidt diese noch einmal wieder. Ein hoher Aufwand, aber auch sinnvoller Wiederholungseffekt für die Klassenlehrerin.

Diese doppelte Kommunikation bremst das Unterrichtsgeschehen nicht aus, vielmehr belebt es den Austausch. Nicht umsonst gaben in einer internen Umfrage 68 Prozent der Teilnehmenden an, dass sich die häusliche Lernzeit im Vergleich zum ersten Lockdown verbessert habe.

Im Chat können die Schüler:innen zuhause anhand eines Arbeitsblattes sehen, wie man theoretisch Blutdruck misst. Im Video führt die Lehrerin es zusammen mit einem Schüler vor.
Von der Theorie in die Praxis geht es für die Schüler:innen im Klassenraum, aber auch die Online-Klassenkamerad:innen werden mit einbezogen und können zuhause Blutdruck messen, sofern sie die Ausstattung besitzen. Foto: DPFA Dresden

Gute Kommunikation wird geschätzt

Ein Stimmungsbild, das auch Katharina Schmidt beobachtet: „Beim ersten Lockdown haben wir noch gar nicht über Online-Unterricht gearbeitet, mit der Einführung des Videokonferenzsystems nach den Herbstferien haben wir neue Möglichkeiten bekommen und genutzt.“ Das Online-Tool eigne sich auch, um mit der Schülerschaft über Themen abseits des Unterrichtsgeschehens zu sprechen, so die Fachlehrerin. „Ich kann das mittlerweile gut“, sagt sie und ergänzt: „Ich habe mich zwar in die Technik reingefuchst, aber natürlich ist so ein hybrider Unterricht viel anstrengender als reiner Präsenz- oder Online-Unterricht.“, resümiert Katharina Schmidt.

Trotz der gelungenen Umsetzung des hybriden Unterrichts hofft die Lehrerin, ebenso wie ihre Schüler:innen, dass irgendwann wieder ein normaler Schulalltag wie vor Corona möglich ist.

Ihr interessiert euch für eine Ausbildung als Sozialassistent:in? Dann reicht eure Bewerbung online ein unter https://www.dpfa-sozialassistent.de/ausbildung-an-der-dpfa/online-bewerbung.